Die Entwicklung der Industrie im Schleipetal (23H-1001)
Mi. 06.09.2023 19:00 - 20:30 Uhr
in Kierspe
Dozent:
Hans Ludwig Knau
Hütten und Hammerwerke an den Kiersper Bächen
Werkstatt Geschichte
Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kierspe e.V.
Die Werkstatt Geschichte hat sich schon mehrfach mit der Geschichte von Eisenverhüttung- und Verarbeitung in Kierspe befasst, zumal die Archäometallurgie sich vor Ort dieses Themas sehr erfolgreich mit Grabungen bei Haus Rhade, sowie in der Jubach- und Kerspetalsperre angenommen hat. Wenn man die vielen örtlichen Hütten und Hammerwerke zusammenzählt glaubt man sich wirklich ins „Ruhrgebiet des Mittelalters und der frühen Neuzeit versetzt. In den geplanten Veranstaltungen des Herbstsemesters 2023/2024 der Volkshochschule Volmetal wird die Werkstatt Geschichte ihr Augenmerk auf die einzelnen Täler mit den Standorten der Werkstätten lenken, in denen mit Hilfe der Wasserkraft über Jahrhunderte das Eisen verhüttet und geschmiedet wurde. Die dort befindlichen Werke werden, soweit bekannt einzeln vorgestellt.
Führung im Schleiper Hammer und Umgebung - Das Schleipetal (23H-1002)
So. 10.09.2023 11:00 - 12:30 Uhr
in Kierspe
Dozent:
Hans Ludwig Knau
Vortragsveranstaltung im Rahmen des europaweit stattfindenden
„Tag des offenen Denkmals“
Werkstatt Geschichte - Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kierspe e.V.
Als rechtes Nebenbachtal der Volme weist auch das Schleipetal die wesentlichen Merkmale der süderländischen Eisenerzeugung und-Verarbeitung auf. In den Talgehängen sind die Öfen der mittelalterlichen Rennhütten zu lokalisieren, die noch nicht mit Hilfe der Wasserkraft arbeiteten. Die frühen Floßöfen, die nachweislich der Grabungen an Kierspe und Kerspe seit dem 13. Jahrhundert arbeiteten, finden sich auch im Schleipetal auf Meinerzhagener und Kiersper Gebiet. Ebenso verhält es sich mit den seit dem 16./17. Jahrhundert angesiedlten Hammerwerken, die das heute so stille Tal mit ihrem lauten Geschläge erfüllten. Vorgestellt werden der Hammer unter Immelscheid, auch Baberger Hammer genannt, der Hasendenner Osemundhammer, der Sprotter Hammer, der Nachfolger einer Eisenhütte war, von der lange nichts bekannt war, weil keine schriftlichen Zeugnisse vorliegen und schließlich der Schleiper Hammer, der gegenwärtig vom Heimatverein Kierspe als Industriedenkmal betrieben wird. Die Vortragsveranstaltung findet im Rahmen des Tages des offenen Denkmals statt, so dass eine spätere Besichtigung des Hammers mit Vorführung der Maschinen möglich ist. Auf Wunsch werden am Tage des offenen Denkmals Führungen zu einzelnen Standorten der früheren Hütten und Hämmer angeboten.
Die Entwicklung der Industrie im Wehetal (23H-1003)
Mi. 25.10.2023 19:00 - 20:30 Uhr
in Kierspe
Dozent:
Hans Ludwig Knau
Werkstatt Geschichte
Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kierspe e.V.
Den Älteren wird die Gabelfabrik Kattwinkel noch ein Begriff sein, die zuletzt im Rahmen des Vortrags über die Produktion von Afrikaspaten von der Werkstatt Geschichte thematisiert worden ist. Als Vorläufer sind eine Walkmühle und ein Breddehammer bekannt. Das Hammerwerk ist unter der Bezeichnung „Weher Hammer“ mit vielen Namen Kiersper Reidemeisterfamilien verbunden, insbesondere mit den Namen Schriever (Vornberg) und Steinbach und Berghaus. Aber nicht nur der Weher Hammer, der sich bis in die neuere Zeit als Gabelfabrik halten konnte, sondern auch die Mahlmühle in der Schnörrenbach und die Eisenhütten im oberen Wehetal werden thematisiert.
Von der Dynamitfabrik zum Märchenwald - und heute? (23H-1004)
Mi. 29.11.2023 19:00 - 20:30 Uhr
in Kierspe
Dozent:
Ulrich Finke
Werkstatt Geschichte
Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kierspe e.V.
Vielen ist der Märchenwald in Gogarten noch in guter Erinnerung. Aber wer weiß schon, dass er in einer ehemaligen Dynamitfabrik erstellt wurde. Wie kam die Dynamitfabrik überhaupt dorthin. Wann entstand der Märchenwald? Warum gibt es die Pulverfabriken und auch die Dynamitfabriken fast nicht mehr? Viele Fragen rund um das Thema und auch ein paar Fotos von heute, die wir versuchen an diesem Abend zu klären. Es gibt Informationen über Alfred Nobel, Kaiser Wilhelm 1. und insbesondere auch zum Reichskanzler Otto von Bismarck, der nicht nur Dr. Deisting unterstützt hat.
Helden der Antarktis: Der Wettlauf zum Südpol (23H-1050)
Di. 12.12.2023 19:30 - 21:00 Uhr
in Kierspe
Dozentin:
Anuschka Dinter
Vortrag
Im Jahr 1910 machten sich Vertreter zweier Nationen auf, einen der letzten unentdeckten Flecken der Erde zu erobern: Den geografischen Südpol. Auf der einen Seite der britische Kapitän Robert Falcon Scott der Royal Navy, auf der anderen Kapitän Roald Amundsen aus dem erst seit Kurzem unabhängigen Norwegen. Die Expeditionen, die unterschiedlicher kaum hätten sein können, hielten die Weltöffentlichkeit in Atem und wurden zum „Wettlauf zum Südpol“.
Folgen Sie der Historikerin Anuschka Dinter auf den Spuren der beiden Forscher, deren Duell sich zu einem spannenden Krimi im ewigen Eis entwickelte. Wer erreichte den Südpol zuerst, was geschah mit dem Verlierer und warum entschied das Schicksal so? All diesen Fragen geht die Referentin in ihrem geschichtswissenschaftlichen und nichtsdestotrotz humorvollen und unterhaltsamen Vortrag auf den Grund. Ziehen Sie mit ihr über Gletscher und Eisschollen, gemeinsam mit Ponys, Hunden und Motorschlitten, besuchen Sie Framheim und Kap Evans und stellen Sie sich diesem eiskalten Abenteuer!
Die Kiever Rus' und die Möglichkeiten der Freiheit (23H-1051)
Fr. 22.09.2023 19:00 - 20:30 Uhr
in Kierspe
Dozent:
Julius Zentz
Vortrag
„Historisches Denken bedeutet, die Grenzen von Strukturen zu erkennen, die Zwischenräume der Unbestimmtheit, die Möglichkeiten der Freiheit.“ (Timothy Snyders, Historiker)
Es gebe „ein“ dreieiniges, zusammengehörendes Volk aus Belarussen, Ukrainern und Russen, sagt der russländische Präsident Wladimir Putin. „Eine“ große russische Nation. Dabei beruft er sich vor allem auf das mittelalterliche ostslawische Gebilde der Kiever Rus´. Sie ist tatsächlich ein Mythos in der jeweiligen Geschichte von Belarus, der Ukraine und Russland. Aber wie gerade kann eine Linie sein, die von der Kiever Rus´ im Mittelalter bis heute führt? Wie direkt ließe sie sich ziehen und wie seriös erscheint es, darauf heute territoriale Ansprüche aufzubauen?
Der Vortrag hat das Ziel zu zeigen, unter welchen Umständen die Kiever Rus´ im 9. Jahrhundert entstand und bis ins 12. Jahrhundert existierte. Danach zerfiel sie für viele Jahrhunderte wieder in versprengte und rivalisierende Fürstentümer, aus denen sich eigenständige Nationen herauszubilden begannen. Interessant ist immer mal wieder ein Seitenblick auf die Entwicklung der ostslawischen Sprachen. Der Vortrag versucht, die verschlungenen, häufiger fremd- als selbstbestimmten Wege der drei ostslawischen Nationen nachzuzeichnen.
Der Klimawandel vor der eigenen Haustür (23H-1101)
Di. 31.10.2023 19:30 - 21:00 Uhr
in Kierspe
Dozentin:
Sina Löschke
Wie wir selbst Risiken minimieren und weitere Emissionen vermeiden können –
Empfehlungen aus dem 6. Weltklimabericht
Vortrag
Teile des Märkischen Kreise gehörten einst zu den niederschlagreichsten Regionen Deutschlands. Im Zuge des Klimawandels aber verändern sich die Niederschlagsmuster: Auf regenreiche Winter folgen lange, oftmals heiße Trockenperioden im Frühjahr und Sommer, wodurch die Dürregefahr steigt und Wassermangel eine zunehmende Herausforderung wird – um nur eines von vielen Beispielen zu benennen.
Doch was genau können die Menschen im Volmetal und angrenzenden Gemeinden tun, um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen und sein Voranschreiten bestmöglich zu begrenzen? Welche Empfehlungen gibt der 6. Weltklimabericht jedem Einzelnen von uns mit auf dem Weg? Antworten auf diese Fragen präsentiert Sina Löschke, Pressereferentin der Arbeitsgruppe II des Weltklimarates in einem kurzweiligen Vortrag, der vor allem Lösungen und Chancen aufzeigen und zur Diskussion der wichtigsten Maßnahmen einladen soll.
Sina Löschke arbeitet als Pressereferentin für die Arbeitsgruppe II des Weltklimarates, welche sich mit den Klimafolgen, Anpassungsmaßnahmen und Verwundbarkeiten von Menschen und Natur für den Klimawandel auseinandersetzt. Sie wohnt auf einem ehemaligen Bauernhof in der Nähe von Halvers, hat in den vergangenen Jahren die dramatischen Auswirkungen der Wetter- und Klimaextreme in unserer Region hautnah miterlebt und selbst schon umfassend in Klimaanpassung und Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen investiert. Ob sich diese Mühen bereits gelohnt haben, wird sie an diesem Abend ebenso vorstellen wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem aktuellen Weltklimabericht.
Mikrokredite und Überschuldungskrise in Kambodscha (23H-1102)
Di. 28.11.2023 19:00 - 20:30 Uhr
in Meinerzhagen
Dozent:
Mathias Pfeifer
Die Schattenseiten der boomenden Mikrofinanzindustrie
Vortrag in Zusammenarbeit mit FIAN e.V., Köln
Mikrokreditprogramme galten lange Zeit als Wundermittel zur Armutsbekämpfung und werden mit tatkräftiger Unterstützung westlicher Entwicklungsbanken und privatwirtschaftlicher Investoren in den Ländern des Globalen Südens verbreitet. 2017 umfasste der globale Mikrofinanzmarkt ein Kreditportfolio von über 100 Milliarden US-Dollar.
In Kambodscha, das seit vielen Jahren eines der Hauptzielländer der Mikrokreditinvestitionen ist, führt der Mikrofinanzboom zu massenhafter Überschuldung und Menschenrechtsverletzungen. Hunderttausende Kreditnehmer:innen sind von schuldengetriebenen Landverkäufen und Ernährungsunsicherheit betroffen. Durch die COVID-19-Pandemie hat sich die Situation für viele verschuldete Haushalte nochmals deutlich verschärft, während die Mikrofinanzinstitute und Banken Rekordgewinne einfahren.
Mathias Pfeifer von der Menschenrechtsorganisation FIAN wird die Ursachen und Auswirkungen der Überschuldungskrise in Kambodscha erläutern und aufzeigen, welche Mitverantwortung beteiligte deutsche Entwicklungsbanken und private Mikrofinanzinvestoren haben. Gemeinsam mit lokalen Menschenrechtsorganisationen setzt sich FIAN seit 2019 für Entschuldung und die Rechte von Kreditnehmer:innen in Kambodscha ein.
Weitere Infos: www.fian.de
Oman - das Juwel Arabiens - Reise durch das Weihrauchland (23H-1401)
Mi. 22.11.2023 19:30 - 21:00 Uhr
in Meinerzhagen
Dozent:
Clemens Schmale
Bildervortrag
Noch heute muss manch ein Deutscher überlegen, wo es eigentlich liegt – das traditionelle Weihrauchland. Dabei hat sich das Sultanat Oman im äußersten Südosten der Arabischen Halbinsel zu einer Top-Destination unter den islamischen Ländern entwickelt, zählt das Land doch zu einem der politisch und religiös stabilsten Länder zwischen Nordwestafrika und dem indischen Subkontinent. Dabei gehörte der Oman bis zu Beginn der 70er Jahre zu den ärmsten und verschlossensten Ländern der Welt.
Heute bietet das Land alles, was es zu einer behutsamen, nachhaltigen und vorausschauenden Entwicklung – auch in touristischer Hinsicht - braucht. Und anders als Dubai oder Qatar hat der Oman kulturell und landschaftlich viel zu bieten und blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte, deren Erbe man heute sehr bemüht ist zu wahren. Und so machen gelebte Traditionen auch für den Besucher einen Teil des Reizes aus.
Denkt man etwa an Sindbad den Seefahrer, der Omani war, oder ans afrikanische Sansibar, einst deren Kolonie, so kann man die historische Bedeutung des Landes erahnen. Und schaut man gar in vorchristliche Epochen, dann stößt man hier im Süden des Sultanats auf das legendäre Land der Weihrauchbäume, wo jenes Harz produziert und vermarktet wurde, nach dem sich viele Hochkulturen der Antike sehnten.
Der Referent führt durch eben jene reiche Geschichte, aber auch durch den heutigen Oman, ein Land dem viele eine geopolitische Schlüsselrolle zuweisen. Er zeigt die bis zu 3000 Meter hohen Gebirge der Zentralregion, die Küsten, wo zuweilen riesige Meeresschildkröten ihre Eier ablegen, die kolonialen Festungen und einige UNESCO- Welterbestätten. Auch die Wüsten kommen nicht zu kurz: die Wahiba Sands und die Ausläufer der großen Rub al- Khali, wo sich einst Ubar befand, das legendäre „Atlantis der Wüste“.
Der Referent bereist die islamische Welt von Marokko bis Indonesien seit mehr als 40 Jahren und kennt durch mehrere Reisen auch die Länder der Arabischen Halbinsel mehrheitlich.
Norwegen - Im Land der Trolle (23H-1402)
Di. 26.09.2023 19:30 - 21:00 Uhr
in Meinerzhagen
Dozent:
Markus Trienke
Bildervortrag
Die Bilderreise führt von der Hauptstadt Oslo durch das beeindruckende Fjordnorwegen bis zur Mitternachtssonne auf den Lofoten. Von Oslo, der lebendigen Hauptstadt des Königreichs, geht es zum mächtigen Sognefjord und seinen Seitenarmen, wo im Mai die Apfelbäume in voller Blüte stehen und das Schmelzwasser der noch schneebedeckten Berge tosend die steilen Felswände herabstürzt. Das UNESCO-Weltnaturerbe Geiranger- und Nærøyfjord lässt sich am besten vom Schiff aus bestaunen. Spektakuläre Aussichtspunkte erlauben immer wieder faszinierende Ausblicke auf die mächtige Fjordlandschaft, in denen selbst die größten Kreuzfahrtschiffe winzig wirken.
Eingebettet in die fantastische Landschaft liegen malerische Dörfer und hölzerne Stabkirchen. An der Küste laden Hafenstädte wie Bergen mit seinen mittelalterlichen Speicherhäusern oder das Jugendstil geprägte Zentrum von Ålesund zum Stadtbummel ein. Begibt man sich im Hochsommer in Nordnorwegen auf Wanderschaft, kann man die Wunder der Natur fast für sich allein genießen. Wer von Narvik aus dem Rallarveien entlang der Erzbahn Richtung Kiruna folgt, findet noch heute zahlreiche Spuren, die von der bewegten Geschichte dieser Eisenbahnstrecke der Superlative erzählen. Die steil aus dem Meer aufragenden Lofoten sind nicht nur ein Juwel für Naturliebhaber, sondern bieten auch Einblicke in das Leben der Wikinger, die hier vor tausend Jahren siedelten.
Mit seinem Lichtbildvortrag nimmt der Schalksmühler Fotograf Markus Trienke die Besucher/innen mit auf eine Reise durch das raue Land im höchsten Norden.
Die Veranstaltung ist gebührenfrei, aber eine Spende für den World Wide Fund for Nature (WWF) ist möglich.