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Hunger auf dem Vormarsch - wo liegen die Ursachen? (23F-1101)

Di. 21.03.2023 19:00 - 20:30 Uhr in Kierspe
Dozent: Roman Herre

Ukraine, Klimawandel oder doch die Politik?

In Zusammenarbeit mit FIAN e.V., Köln

2015 hat die Weltgemeinschaft mit den globalen Nachhaltigkeitszielen erklärt, den Hunger in der Welt bis 2030 zu beenden. Aber seitdem steigt die Zahl der hungernden und mangelernährten Menschen dramatisch an. Weltweit leiden heute 800 Millionen Menschen an schwerem Hunger. Über 3 Milliarden Menschen werden als ernährungsunsicher eingestuft. Dies in einer Welt, in der eigentlich genügend Nahrungsmittel für alle da sind. Der ehemalige Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen zum Menschenrecht auf Nahrung fand dafür deutliche Worte: „Jedes Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.“
Die Medien haben das Thema erst wieder zu Beginn des Kriegs in der Ukraine aufgegriffen. Aber welche Rolle spielt der Krieg tatsächlich? Und was ist dem Klimawandel? Andere Ursachen werden kaum angesprochen, wie die rasant wachsende Schere zwischen arm und reich, die Rolle der großen Agrarkonzerne oder Finanzspekulationen mit Nahrungsmitteln.
Roman Herre wird die vielschichtigen Ursachen des nicht enden wollenden Hungers in der Welt aufzeigen und dabei unsere Mitverantwortung herausstellen Er arbeitet für die Menschenrechtsorganisation FIAN und bereist regelmäßig Länder des Globalen Südens, um Verletzungen des Rechts auf Nahrung zu dokumentieren und mit Betroffenen gemeinsam für die Durchsetzung ihrer Rechte zu kämpfen.

Weitere Infos: https://www.fian.de/was-wir-machen/themen/hunger/

Geschmacklose Zutaten in unserem Essen (23F-1102VK)

Di. 25.04.2023 19:30 - 21:00 Uhr in Überörtlich
Dozent: Dominik Groß

Wie Menschenrechtsverletzungen den Appetit verderben

Online-Vortrag in Zusammenarbeit mit der Christlichen Initiative Romero e.V., Münster

Die Auswahl in unseren Supermärkten ist schier grenzenlos. Wir sind daran gewöhnt, dass wir jedes Lebensmittel bekommen können, egal zu welcher Zeit oder Erntesaison. Bilder in Prospekten und auf Verpackungen zeichnen das Bild einer heilen Welt. Doch die Produkte in den Regalen enthalten oft „geschmacklose” Zutaten: Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung. Von Industrie und Handel erhalten Verbraucher*innen darüber keine Informationen. Doch Fakt ist, dass Menschen und Natur, vor allem im Globalen Süden, unter unserem Konsum leiden. Sklavenähnliche Arbeitsbedingungen in der brasilianischen Orangenernte oder Landraub an indigenen Gemeinden für das Palmöl in unseren Einkaufskorb sind an der Tagesordnung.
Dominik Groß zeigt anhand ausgewählter Produkte auf, wo die Probleme liegen und diskutiert Wege heraus aus dem „kaputten globalen Nahrungsmittelsystem“. Haben Verbraucher*innen die Macht, durch ihren Einkauf etwas zu bewirken – etwa, indem sie nachhaltig-zertifizierte Produkte kaufen – oder braucht es ganz andere Lösungen?
Der Vortrag findet als Videokonferenz online statt. Sie benötigen nur einen Laptop mit eingebauter Kamera und Mikrofon oder ein Tablet bzw. Smartphone. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Der Link zum Vortrag wird Ihnen einige Tage vor dem Termin von der VHS per Mail zugeschickt.
Die Christliche Initiative Romero (CIR) setzt sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte in Mittelamerika ein. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Basisbewegungen und Organisationen in Nicaragua, El Salvador, Guatemala und Honduras sowie die Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland. Mit dem paneuropäischen Projekt „Our Food. Our Future“ setzt sich die CIR für Faire Lebensmittellieferkette ein und gibt Stimmen dem globalen Süden eine Stimme im Diskurs.  Dominik Groß ist Kampagnenleiter für die CIR.

Hands on zur Energiewende: Bürgerwindparks (23F-1103)

Di. 02.05.2023 19:30 - 21:00 Uhr in Kierspe
Dozent: Dr. Thomas Isenburg

Eine Option für die Allgemeinheit

Deutschland steigt aus der Kern- und Kohleenergie aus. Ein Land, dass sich gleichzeitig eine energieintensive Industrie wie die Stahlherstellung in Duisburg leistet, kann es schwer haben, wie die steigenden Energiepreise durch die Ukraine-Krise zeigen. Deswegen sollen nach den Wünschen der Regierung die erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden. Denn nur so ist das Erreichen der vereinbarten Klimaziele möglich.
Die Windenergie an Land stößt jedoch häufig auf Bürgerproteste, denn die Menschen wollen diese Anlagen nicht in ihrer sicht- und hörbaren Umgebung haben. Die Akzeptanz kann jedoch durch Bürgerwindparks gesteigert werden. Wie dieses Konzept funktioniert, stellt der Vortrag durch Praxisbeispiele vor. Bürger können zum Beispiel als Gesellschafter einer GmbH oder einer Genossenschaft an der Planung, dem Betrieb und den Gewinnen beteiligt werden. Das steigert die Akzeptanz und viele Menschen profitieren am notwendigen Wandel.

Dr. Thomas Isenburg ist Wissenschaftsjournalist und hat mehrere hundert Artikel und einige Bücher zum Themenkomplex seit 2007 veröffentlicht.



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