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Literaturkreis

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als eine gähnende Unruhe alle Stände des deutschen Volkes erfasste, zog ein Scharlatan durch Schwaben und Hessen. Er hieß Doktor Georg Faust, stammte aus Knittlingen und nannte sich ‚Magister Georgius Sabellicus, Faustus junior, Urquell der Schwarzkunst, Sterndeuter, zweiter Magus, Chiromant, Schatzgräber, Feuerwerker und zweitgrößter Quellforscher’. Unreinen Gewissens richtete er Unheil an und verkam auf der Landstraße. Dieses Mannes bemächtigte sich bald nach seinem Tode die Legende. Schon in dem 1587 erschienenen Volksbuch Historia von D. Johann Fausten war er als Zauberer und Bösewicht dargestellt, der nach gottlosem Leben zusammen mit seinem schwarzen Hund vom Teufel geholt wird.
Goethe lernte schon als Knabe den damals als besonders aktuell empfundenen Stoff kennen und trug sich seit 1771 mit dem Gedanken einer eigenen Faustdichtung. Im Jahr 1774 entstand der Urfaust, und in den folgenden Jahren arbeitete Goethe in zeitlichen Abständen weiter an dem Werk. Schließlich wurde der Tragödie Erster Teil im April 1806 vollendet. Erst in dieser seiner jetzigen Fassung hat Goethes Faustdichtung die Welt erobert. Die Liebe vieler Menschen gehört seither Gretchen, der holdesten Verkörperung klassischer deutscher Weiblichkeit. Das Wechselspiel zwischen Faust und Mephistopheles hat sein Wesen aus Goethes mächtigen Tiefen und aus seinem Wissen um Abgrund und Zerstörung empfangen. Die Welthaftigkeit des Stückes aber rührt letzten Endes von den kosmischen Bezügen her, die durch die Wette zwischen Gott und Teufel um Fausts Seele Fausts Schicksal über alles Individuelle hinaus zum Gleichnis für menschliches Los überhaupt erhebt. Für Goethe wurde Faust „der Unmensch ohne Rast und Ruh“, der Titan, der alle Grenzen des Menschseins durchbrechen möchte, um zu erkennen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, im großen Drama des Menschen überhaupt, um dessen unruhvoll suchendes, irrendes und strebendes Herz Himmel und Hölle im Streit liegen.
Als Textgrundlage kann jede Faust-Ausgabe dienen, wobei diejenige im C.H. Beck Verlag besonders empfohlen sei. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mögen sich bitte für die erste Sitzung mit den ersten Szenen vertraut machen.


Gebühr

63,80 €


Zeitraum

Di. 13.02.2024 - Di. 04.06.2024, 17:30 - 19:00 Uhr


Dozent/in

Datum Zeit Ort
13.02.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
20.02.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
27.02.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
05.03.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
12.03.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
19.03.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
09.04.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
16.04.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
23.04.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
30.04.2024 17:30 - 19:00 Uhr Halver, Bürgerzentrum im Lern- u. Begegungszentrum, Mühlenstr. 2
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