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Teil 1 / 2 Das untere Kerspetal (24H-1001)

Mi. 30.10.2024 19:00 - 20:30 Uhr in Kierspe
Dozent: Hans Ludwig Knau

Werkstatt Geschichte
Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kierspe e.V.

Der Herrenhof Rhade an der Mündung der Kierspe in die Volme wurde 1003 mitsamt seiner Grundherrschaft vom Kölner Erzbischof dem Benediktinerkloster in Köln-Deutz als Ausstattungsgut übereignet. Dieser herrschaftliche Besitz war von Beginn an in die Geschichte der Eisenverhüttung und -verarbeitung eingebunden. Die Ergrabung der Gutsschmiede brachte zahlreiche Keramikstücke zutage, die bis in das 9. Jahrhundert nach Christi Geburt zurückgehen. Die erste Entdeckung einer Massenhütte (Floßofen) 1967 war eine echte Sensation, kam hier doch in Deutschland erstmalig etwa 200 m oberhalb des Herrenhauses ein „moderner“ Hochofen zutage, in dem neben der Schlacke flüssiges Roheisen erschmolzen und auch vor Ort weiterverarbeitet wurde. Zusätzlich zur Eisenschmelze wurde man auf das benachbarte Bergwerk am Gockesberg aufmerksam, in dem schon im Untertagebetrieb Eisen und Bleierze abgebaut wurden. Die Grabungsergebnisse zeigten, dass die Wasserkraft schon seit dem 13. Jahrhundert als Motor einer enormen Steigerung der Eisen- und Stahlproduktion anzusehen ist und im heimischen Raum die Spezialisierung auf die Erzeugung von Osemund bewirkte. Osemund ist ein Stahl, der für die Erzeugung von Klingen und Werkzeugen im Bergischen, insbesondere aber von märkischem Draht in Lüdenscheid und Altena eine große Rolle spielte.



Teil 2 / 2 Die Kierspe mit ihren Zuflüssen (24H-1002)

Mi. 27.11.2024 19:00 - 20:30 Uhr in Kierspe
Dozent: Hans Ludwig Knau

Werkstatt Geschichte
Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kierspe e.V.

Wie bei Kerspe, Lingese, Jubach, Schleipe und Wehe kann auch an der Kierspe die Entwicklung der Wasserwerke beispielhaft beschrieben werden. Zunächst sind da die Mühlen, die, wie die Walkmühle oder auch der Kalkofen bei Romberg, aus den Quellen unbekannt und nur anhand der Flurnamen oder archäologischen Reste zu erkennen sind. Dann ist da die Eisendarstellung, die z. T. an der Struktur und dem Aussehen von Schlacken, zum anderen durch schriftliche Überlieferung überschaubar wird. Sie zeigen, welche Bedeutung das Wasser für die gewerbliche Entwicklung des Kirchspiels Kierspe gehabt hat. Dass sich dieses Kirchspiel als „Kirsupa erudita“, „gebildetes Kierspe“ einen Namen machen konnte, hat es den Menschen zu verdanken, die den Reichtum der Natur an Erz, Holz und Wasser zu ihrem Nutzen einzusetzen lernten, aber auch letztendlich zu ihrem eigenen Schaden missbrauchten. Zum Schluss geht der Vortrag in diesem Zusammenhang auf den Plan ein, eine Kierspe-Talsperre zu errichten, um die Wasserversorgung des Ruhrgebietes sicherzustellen.


Von der Dynamitfabrik zum Märchenwald - und heute? (24H-1003)

Mi. 25.09.2024 19:00 - 20:30 Uhr in Kierspe
Dozent: Ulrich Finke

Werkstatt Geschichte
Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kierspe e.V.

Vielen ist der Märchenwald in Gogarten noch in guter Erinnerung. Aber wer weiß schon, dass er in einer ehemaligen Dynamitfabrik erstellt wurde? Wie kam die Dynamitfabrik überhaupt dorthin? Wann entstand der Märchenwald? Warum gibt es die Pulverfabriken und auch die Dynamitfabriken fast nicht mehr? Viele Fragen rund um das Thema, die wir versuchen an diesem Abend zu klären. Es gibt Informationen über Alfred Nobel, Kaiser Wilhelm 1. und insbesondere auch zum Reichskanzler Otto von Bismarck, der nicht nur Dr. Deisting unterstützt hat (und auch ein paar Fotos von heute).