Die Kiever Rus' und die Möglichkeiten der Freiheit (23H-1051)
Vortrag
„Historisches Denken bedeutet, die Grenzen von Strukturen zu erkennen, die Zwischenräume der Unbestimmtheit, die Möglichkeiten der Freiheit.“ (Timothy Snyders, Historiker)
Es gebe „ein“ dreieiniges, zusammengehörendes Volk aus Belarussen, Ukrainern und Russen, sagt der russländische Präsident Wladimir Putin. „Eine“ große russische Nation. Dabei beruft er sich vor allem auf das mittelalterliche ostslawische Gebilde der Kiever Rus´. Sie ist tatsächlich ein Mythos in der jeweiligen Geschichte von Belarus, der Ukraine und Russland. Aber wie gerade kann eine Linie sein, die von der Kiever Rus´ im Mittelalter bis heute führt? Wie direkt ließe sie sich ziehen und wie seriös erscheint es, darauf heute territoriale Ansprüche aufzubauen?
Der Vortrag hat das Ziel zu zeigen, unter welchen Umständen die Kiever Rus´ im 9. Jahrhundert entstand und bis ins 12. Jahrhundert existierte. Danach zerfiel sie für viele Jahrhunderte wieder in versprengte und rivalisierende Fürstentümer, aus denen sich eigenständige Nationen herauszubilden begannen. Interessant ist immer mal wieder ein Seitenblick auf die Entwicklung der ostslawischen Sprachen. Der Vortrag versucht, die verschlungenen, häufiger fremd- als selbstbestimmten Wege der drei ostslawischen Nationen nachzuzeichnen.
Gebühr
gebührenfrei Abendkasse
Termin(e)
Fr. 22.09.2023, 19:00 - 20:30 Uhr
Kursort
Dozent/in
Datum | Zeit | Ort |
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22.09.2023 | 19:00 - 20:30 Uhr | Kierspe, VHS-Geschäftsstelle, Friedr.-Ebert-Str. 380 |