Country Blues und Folk - "Ramblin' on My Mind" (23F-3106)
Mi. 24.05.2023 19:00 - 21:15 Uhr
in Halver
Dozent:
Prof. Dr. Rüdiger Imhof
Rüdiger Imhof in Concert
Die Mär besagt, man müsse um Mitternacht an einer Wegekreuzung auf den Teufel oder einen seiner Abgesandten warten, um eine Seele zu verpfänden und dafür unerreicht Meisterschaft auf einem Musikinstrument erlagen. So etwas hat man mit Bezug auf Robert Johnson (1911-1938) gesagt, dem ungekrönten König des Country Blues oder Delta-Blues. Einer Form des akustischen Blues, wie sie vor allem zwischen 1920 und 1940 im Mississippi-Delta gespielt wurde. ‚Mississippi-Delta’ bezeichnet das urbar gemachte Sumpfgebiet mit Memphis im Norden, Vicksburg im Süden, dem Mississippi im Westen und dem Yazoo im Osten. Rüdiger Imhof hat sich mit Johnsons Musik auseinandergesetzt und vermag sie mit Bravour zu interpretieren. Ein einsamer Mann auf der Kante seines Bettes in einem schäbigen, kleinen Zimmer; von einem ‚Baby’ verlassen, beweint sein hoffnungsloses Befinden und hat nur das Herumziehen im Sinne – „ramblin’ on my mind“.
Rüdiger Imhof präsentiert außerdem Lieder aus Schottland, England, Irland und den USA. Dabei erläutert er die einzelnen Stücke und erklärt und demonstriert unterschiedliche Gitarrenstile wie Fingerstyle (oder Fingerpicking) und Slide- oder Bottleneck-Guitar. Das Konzert ist eine Benefiz-Veranstaltung. Anstelle eines Eintrittsgeldes besteht die Möglichkeit der Spende für das Kinderhospiz Balthasar in Olpe.
"Bist du sicher, Martinus?" - "Bist du nun glücklich, toter Agamemnon?" (23F-3201)
Mi. 08.03.2023 19:30 - 21:00 Uhr
in Meinerzhagen
Dozentin:
Claudia Baumann
Szenische Rezitation
Claudia Baumann spielt und spricht:
Bist du sicher, Martinus?
Die Tischreden der Katharina Luther, geb. von Bora
Bist du nun glücklich, toter Agamemnon?
Die nicht überlieferte Rede der Klytämnestra an der Bahre des Königs von Mykene
Es sind viele Reden berühmter Männer bekannt. Hatten Frauen nichts zu sagen? Oder wurde einfach nicht überliefert, was sie zu sagen hatten? Christine Brückner lässt diese kulturgeschichtliche Ungerechtigkeit nicht auf sich beruhen, gibt legendären Frauengestalten aus Literatur, Mythos und Geschichte eine Stimme. Entstanden ist ein sprachgewaltiger Chor starker Frauen: mal zornig und aufsässig, mal wehmütig und zärtlich. Vierzehn Texte von furioser Kraft und moralischer Stärke.
Als Christine Brückners Buch „Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen« 1983 erstmals erschienen, wurden sie zu einem überwältigenden Überraschungserfolg. Die Sammlung fiktiver Monologe wurde nicht nur in zahlreiche Sprachen übersetzt, sondern zählt bis heute zu den meistgespielten zeitgenössischen Theatertexten. (Verlagsankündigung Hoffmann & Campe)
Claudia Baumann von der Theaterwerkstatt Schalksmühle spielt und spricht an diesem Abend die Texte „Bist du sicher, Martinus? Die Tischreden der Katharina Luther, geb. von Bora“ und „Bist du nun glücklich, toter Agamemnon? Die nicht überlieferte Rede der Klytämnestra an der Bahre des Königs von Mykene.
Der Eintritt ist frei zu dieser Veranstaltung zum Internationalen Frauentag, vor Ort ist es jedoch möglich, für einen karitativen Zweck zu spenden.
Kurt Tucholsky (23F-3202)
Mi. 10.05.2023 19:30 - 21:00 Uhr
in Halver
Dozentin:
Marion Görnig
Rezitationsabend
Lesung zum Gedenken an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933
"Ein kleiner dicker Berliner, der versuchte, mit einer Schreibmaschine eine Katastrophe aufzuhalten..."
(Erich Kästner)
"Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."
(Heinrich Heine)
Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Ende Januar 1933 kam es im März im Zuge einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ zu einer organisierten und systematisch vorbereiteten Verfolgung jüdischer, marxistischer und pazifistischer Schriftsteller. Dabei handelte es sich um eine von der Deutschen Studentenschaft geplante und durchgeführte Aktion unter Führung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes. Höhepunkt waren die am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz und in 21 anderen deutschen Universitätsstädten groß inszenierten öffentlichen Bücherverbrennungen, bei denen Werke verfemter Autoren von Studenten, Professoren und NS-Organen ins Feuer geworfen wurden.
Marion Görnig und Martina Schnerr-Bille erinnern an diesem Abend an das Leben und die Schriften von Kurt Tucholsky, seinen Kampf um die Freiheit des Geistes. „Wenn wir dich kriegen, Tucholsky“, hatte Goebbels schon lange vor 1933 gedroht. Es ist ihnen nicht gelungen.
LiteraturCafé Nr. 45 - Lackbilder - Vom Glanz der Nostalgie (23F-3203)
So. 14.05.2023 16:00 - 17:30 Uhr
in Kierspe
Dozentin:
VHS-Geschichtenschmiede
Lesung der VHS-Geschichtenschmiede
im Fritz-Linde-Museum in Kierspe
Nostalgie, das ist die immer wiederkehrende Frage nach dem „Weißt du noch?“ und der Antwort „Es war doch so schön.“ Da glänzen die glitzerbestäubten Abziehbildchen aus dem Poesiealbum, als wären sie nicht längst verstaubt in einer Dachbodentruhe. Der hölzerne Schlitten, deren Rest wir in einem Schuppen finden, ist Zeuge von natürlich immer schneereichen Wintern, die niemals anders waren. Die Puppen unserer Kindheit sind selten fotografiert worden, und dennoch sehen wir sie vor uns, als wären sie Gefährtinnen im Jetzt und Hier. Der erste Schultag bleibt unvergessen, auch wenn man meinte, sich nicht erinnern zu können. Irgendwie kommen sie alle wieder, die echten Erinnerungen, vielleicht auch manche falsche, aber sie bauen das Leben wieder zusammen, wie es war, wie es hätte sein können, wie wir es uns gewünscht hätten, wie wir es uns glauben machen.
Die Autorinnen und Autoren der VHS-Geschichtenschmiede präsentieren ihre Geschichten um die Nostalgie der Dinge, die wir erinnern.